Vom Klärschlamm zum Kompost – Der Kreislauf schließt sich

02.02.2016: Wie können Stoffkreisläufe ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll geschlossen werden? Dieser Frage gingen SchülerInnen des KORG Kettenbrücke und des BRG in der Au nach und erkundeten im Erdenwerk Radfeld der Fa. DAKA, wie Klärschlamm zu Kompost verarbeitet wird und so wertvolle Nährstoffe recycelt und dem Boden zurückgeführt werden. 

 

Begleitet wurden die SchülerInnen dabei von Marina Fernandez-Delgado Juarez, Forscherin am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck und Hermann Wiener von der Fa. DAKA, welche den SchülerInnen sehr anschaulich die einzelnen technischen und mikrobiologischen Abläufe prozessgesteuerter Verrottung samt modernster Überwachungs- und Prüfeinrichtungen näher brachten. Marina Fernandez-Delgado Juarez gab zudem Einblicke in ihren Karriereverlauf als Frau in der Forschung und beeindruckte die Schülerinnen mit ihrem Enthusiasmus für Naturwissenschaften.

 

Im Rahmen der Anlagenbesichtigung wurde von den SchülerInnen selbst die Temperatur und die CO2- Emission der Komposte gemessen. Mit dieser Messung konnten die Unterschiede zwischen den einzelnen Kompostierungsschritten praktisch gezeigt und somit das Konzept vertieft werden.

 

Während sich die Jüngeren vor allem mit dem „Was passiert mit dem Abwasser?“ und „Warum kompostieren?“ auseinandersetzten, tauchten die Älteren bereits tiefer in mikrobiologische Verfahren der Kompostierung und Prozessparameter ein.

 

Ziel war es die Komplexität von Abwasserreinigungsprozessen aufzuzeigen damit den Ursprung des Ausgangssubstrats Klärschlamm im Kompostierungsvorgang zu verdeutlichen: dabei ging es auch darum Herausforderungen, wie Grenzwerte beim Schwermetallgehalt, optimale Verrottungsbedingungen und mögliche Einsatzgebiete des gewonnenen Komposts, zu thematisieren.

 

Am Ende der Führung nahmen die SchülerInnen Kompost mit um damit im Klassenzimmer eigene Wachstumstests mit Kresse durchzuführen und so das Gelernte im Unterricht nochmals Revue passieren zu lassen und zu vertiefen  - ein gelungener Ansatz forschenden Lernens!

 

Fazit der SchülerInnen: nur weil „wir“ etwas entsorgt haben, heißt es noch lange nicht, dass „wir“ es losgeworden sind, das Bewusstsein für Mitverantwortung ist gestiegen –Danke!