Der KIT Algenreaktor - „Das Unsichtbare entfernen“

Donnerstagnachmittag, 28.01.2016: Die BioTec Gruppe der Neuen Mittelschule Telfs Dr. Aloys Weissenbach bekommt Besuch von Alexander Dumfort, Forscher am Department für Umwelt-und Verfahrenstechnik des Management Center Innsbruck (MCI).

 

Gemeinsam soll ein Algenreaktor gebaut werden, um das Wachstum von Algen und deren Wechselwirkungen mit zugeführtem Abwasser zu beobachten.

 

Die Schülerinnen legten selbst Hand an und bauten ihren eigenen Algenreaktor: Algen sind photosynthetische Organismen und sehr genügsam, allerdings benötigen sie ausreichend Licht, Wasser, Wärme und CO2 für ihre Vermehrung.

 

Doch weshalb Algen mit Abwasser „füttern“? Diese Frage stellten sich auch die SchülerInnen der NMS und erfahren an welchen innovativen Verfahren am MCI geforscht wird, um Algen für die Abwasserreinigung einzusetzen und um gleichzeitig Phosphat und Stickstoff zu gewinnen.

 

Verunreinigtes Wasser stellt für Algen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Die Algen nehmen Spurenelemente in Form von Phosphat und Stickstoffverbindungen aus dem Abwasser auf und bauen diese Stoffe in ihren Organismus ein, dadurch wird einerseits das Abwasser von einigen unsichtbaren Bestandteilen gereinigt, anderseits das Algenwachstum angeregt. Werden diese Algen „geerntet“, können wertvolle Substanzen aus dem Abwasser rückgewonnen werden und finden Einsatz als Düngemittel. Durchaus ein Ansatz mit Potential für die Zukunft im Hinblick auf die immer knapper werdenden Rohstoffreserven.

 

Und wie gelangt der Algendünger auf das Feld? – Die Algen werden abgeseiht, gekocht und abfiltriert,  zu Algenkohle getrocknet und können dann am Feld ausgebracht werden.

 

Erstaunlich auch weitere Einsatzgebiete von Algen vom Nahrungsmittel für Mensch und Tier bis hin  zur Verwendung als Algensprit für Flugzeuge.