Mi-trace in alpine space / Spuren des Mikroplastiks im alpinen Raum

Am Dienstag, den 19.10. trafen sich die Schülerinnen und Schüler der 8 B und 8 C gemeinsam mit Frau Prof. Stephan und Herr Prof. Weinseisen kurz vor 8:00 Uhr am Hauptbahnhof Innsbruck, um von dort aus mit dem Bus eineinhalb Stunden bis zum Stubaier Gletscher zu fahren. Dort trafen wir das Forschungsteam rund um Frau Univ. Prof. Dr. Sattler des Instituts für Ökologie an der Universität Innsbruck. Ausgestattet mit fester Kleidung, Lawinenschaufeln, einem Eisbohrer, kleinen Besen und Marmeladegläsern zur Probennahme fuhren wir mit der 3S Eisgratbahn bis auf eine Höhe von 2900m auf den Stubaier Gletscher wo wir zunächst eine kurze Einführung zum Thema Ökologie und Tourismus in Gletscherregionen erhielten.

Wir lernten einige Fakten über die Gletscherschmelze und Mikroorganismen im Schnee. Natürlich wurde auch die Frage gestellt, wie es sein kann, dass sich im Schnee Plastik befindet? Einen großen Beitrag leisten dazu nicht nur die Touristen, sondern vor allem die Gletschervliese, welche im Sommer über die Pisten und um Liftstützen gelegt werden, um die Schneeschmelze möglichst gering zu halten. Durch diese Vliese kann die Eisschmelze bis zu einer Höhe von 170 bis 180 cm pro Jahr verhindert werden. Die Aktion hat zwar an sich einen guten Hintergedanken, ist aber sehr aufwändig und problematisch für die Umwelt. Das Vlies klebt sich am Schnee fest, wodurch es am Ende des Sommers heruntergerissen werden muss, was dazu führt, dass Plastikfasern sich lösen und im Schnee zu liegen kommen.

Nach dem theoretischen Input spazierten wir ein Stück abseits von den Skipisten, um dort Plastik im Schnee zu suchen und Proben zu entnehmen. Mit Lawinenschaufeln wurden in Gruppen 2x2 Meter große Felder vom Neuschnee befreit, so dass wir das Eis darunter untersuchen konnten. Es war schockierend, wie viel Plastik man bereits mit freiem Auge entdecken konnte. Nach der Mittagspause wartete eine Challenge. Wir sollten um das Restaurant und neben einer Baustelle auf der anderen Seite des Liftgebäudes in wenigen Minuten möglichst viel unterschiedlichen Plastikmüll suchen und in unsere restlichen Gläser geben. Allein durch oberflächliches Suchen wurden die Gläser schnell voll. Im Anschluss hat Frau Dr. Sattler ein Rollenspiel vorbereitet, bei dem wir erkennen sollten, wie komplex die Diskussion über die Gletschervliese ist und wie viele unterschiedliche Parteien (Hoteliers, Politiker, Umweltschützer, …) Meinungen dazu haben.

Nach einem aufregenden Tag im Schnee fuhren wir um 15:00 wieder mit dem Bus nach Innsbruck. Am Tag darauf wurden die Proben aus dem Eis unter dem Mikroskop untersucht und weitere Zahlen und Fakten zum Makro- und Mikroplastik in einem spannenden Vortrag von Prof. Sattler und Dr. Weisleitner vom Institut für Ökologie vermittelt.

Die Gletscherexkursion war ein großer Erfolg, da jeder etwas Neues lernen konnte, auch wenn dieses Wissen kaum aus guten Nachrichten bestand. Durch die Untersuchungen ist uns bewusster geworden welches große Ausmaß die Verschmutzung des Stubaier Gletschers durch Makro- und Mikroplastik hat.

 

Stefanie Albert und die Klassen 8B, 8C des Reithmanngymnasiums Innsbruck

 

Das Bildungsprojekt „mi-trace“ wird durch das BMK/ Programmlinie „Talente regional“ gefördert.