Im Rahmen des Talente Regional Projektes Wood‘s Up (Förderschiene der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft) besuchten wir am 11.4.2018 das Material Center Tyrol an der Fakultät der technischen Wissenschaften der Universität Innsbruck.
Gemeinsam mit Herrn Dr. Georg Strauss, dem Koordinator des Material Center Tyrol, und seinen Studenten Vincent und Nikolaus tauchten wir für einen Nachmittag in die Welt der funktionalisierten Oberflächen und der Oberflächenanalytik ein.
Mittels Rasterelektronenmikroskopie führten wir eine Materialanalyse einer Münze durch. Dafür beschossen wir die Probe mit energiereichen Elektronen und zeichneten das Spektrum des in Folge des Beschusses von der Probe ausgesendeten Lichts auf. Die charakteristische Strahlung erlaubt einen direkten Rückschluss auf die elektronische Struktur von Atomen und ermöglicht es, die auf der Oberfläche der Probe vorhandenen Elemente zu identifizieren.
In einem weiteren Experiment stellten wir mittels Sputter-Technologie eine Titanoxid Schicht auf einem Glasträger her. Die Auftragung von solchen optisch transparenten dünnen Schichten ermöglicht es zum Beispiel Brillengläser zu entspiegeln.
Ein anderes Einsatzgebiet der gezeigten Oberflächenbeschichtungstechnologien ist die Verbesserung der Eigenschaften von Werkzeugen. Dies erreicht man durch eine Beschichtung mit sehr harten verschleißfesten und hitzebeständigen Materialien, die die Standzeit von Werkzeugen, wie zum Beispiel von einem Fräsbohrer oder einem Schneideplättchen um ein Zehnfaches erhöhen.
Auch die Herstellung von dekorativen Oberflächen von Schmuckgegenständen, Brillenfassungen, Uhrengehäuse usw. kann mit der Sputter-Technologie gemacht werden.
Weitere Anwendungsgebiete sind die Funktionalisierung von medizinischen Implantaten oder die Herstellung von flexiblen photovoltaischen Folien.
Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Strauss und seinem Team für die tiefen Einblicke in die Nanowelt der dünnen Schichten und für den kurzweiligen Nachmittag!
Bericht: Ingrid Kohl, Chemie HTL Kramsach