Wie funktioniert unser Ohr? Mit unheimlicher Geschwindigkeit arbeiten die Härchen in der Cochlea um die ankommenden Signale zu verarbeiten und so zur Erkennung an das Gehirn weiterzuleiten. Unser Gehör ist also ständig „auf Empfang“.
Viele Menschen leiden unter Hörverlust. Ist das Gehör einmal geschädigt, helfen nur hoch technische Innovationen um dieses Sinnesorgan für den Menschen wieder nutzbar zu machen.
In einem Cochleaimplantat (CI)wird der Schall über ein Mikrofon aufgenommen, digitalisiert und anschließend in einer Filterbank in mehrere Frequenzbereiche von hoch bis tief aufgespaltet. Ein Eingangssignal in einem bestimmten Frequenzbereich führt zu einer Anregung einer zugeordneten Elektrode im Innenohr, wodurch ein Höreindruck wiedergewonnen werden kann.
Diese technische Entwicklung, die so vielen Menschen mit Hörverlust wieder ein Leben mit Tönen ermöglicht, wird im Workshop „Mit Elektronik hören“ von Forschern der Universität Innsbruck demonstriert. Dabei werden mit einfachen Mitteln die wichtigsten Elemente des Cochleaimplantats durch eine elektronische Frequenzampel nachgebaut.
Nach einer kurzen Einführung, ging es dann auch schon los mit jeder Menge Praxis.
In 2-er Gruppen bauten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Adolf-Pichler-Platz eine Filterbank auf, die Herausforderung dabei war es, die entsprechenden Bauteile richtig zu verdrahten und anzuschließen, ein erster Kontakt mit Elektronik und Technik und die Erkenntnis, dass das Experimentieren mit „Strom und Kabel“ eigentlich ganz spannend ist. Das Aufleuchten bestimmter LEDs für das Auftreten von hohen, mittleren und tiefen Frequenzbereichen bestätigte das gelungene Experiment. Doch damit nicht genug: wie in der Forschung, diente auch im Workshop das Experiment dem Lösen wissenschaftlicher Fragestellungen: Welche LEDs leuchten bei welcher Frequenz? Bei welchen LEDs ist es schwierig, diese zum Leuchten zu bringen und welche Aufschlüsse gibt das auf das Frequenzspektrum der Sprache?
Elektronik in der Praxis erleben, in die Arbeitswelt von TechnikerInnen in F&E eintauchen, über Ausbildungswege im Bereich Mechatronik informiert werden und selbst in die Rolle des Forschers/der Forscherin schlüpfen, sind die Ziele dieses Workshops. Die beiden Forscher berichteten über ihren eigenen Werdegang und ihren Forschungsschwerpunkt und waren der Meinung: „Wir wären froh gewesen, hätten wir diese Angebote bei unserer Ausbildungsentscheidung gehabt“.
Der Workshop fand im Rahmen des Projekts „Berufsorientierung für Neugierige“ des AMS Tirol statt und wurde in Kooperation mit der Universität Innsbruck, Institut für Mechatronik durchgeführt.
Rückfragen:
Dr. Elisabeth Lukasser-Vogl
<link Elisabeth.lukasser-vogl@klasse-forschung.at>Elisabeth.lukasser-vogl@klasse-forschung.at</link>
Tel.: +43 676 823129254