Macht es einen Unterschied, ob Pilze im Dunkeln wachsen oder Blaulicht, Rotlicht oder weißem Licht ausgesetzt sind? Diese Frage stellen sich die Schülerinnen und Schüler der 4c der NMS Wattens und schlüpfen dazu selbst in die Rolle einer Forscherin oder eines Forschers.
Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern ein eigenes, großes Reich mit vielen Arten. Dazu gehören z.B. die Hutpilze, die wir im Sommer in unseren Wäldern sammeln. Daneben gibt es noch die sogenannten Schlauchpilze oder in der Fachsprache Ascomyceten, dazu gehören auch einige Schimmelpilze, wie der Pilz Penicillium ochrochloron, den die Schülerinnen und Schüler untersuchen und ihm, da der Name soo kompliziert ist, sogleich den Spitznamen „Pochl“ geben.
Die Schülerinnen und Schüler schließen sich zu kleinen Forschungsgruppen zusammen und überlegen sich ihre Forschungsfragen. Aaron möchte wissen, ob Pilze auch im Dunkeln wachsen, Emilia und Manuel möchten testen auf welchen Nährböden ihr „Pochl“ am besten wächst. Manuel hat dazu bereits auch schon eine Vermutung: er glaubt, dass der Pilz auf Hefeextrakt am besten wächst, weil dies auch ein Naturprodukt ist.
Nun geht es ans Experimentieren: Farbboxen werden gebaut, die es möglich machen die Pilze unter unterschiedlichen Lichtbedingungen wachsen zu lassen, verschiedene, sogenannte Petrischalen mit unterschiedlichem Pilz-Futter“ (= Nährmedien) stehen bereit.
Pilze müssen natürlich unter weitgehend keimfreien Bedingungen wachsen, sonst würden sich sofort Sporen anderer Pilze auf die Nährplatten setzen und das Wachstum von „Pochl „behindern. Deshalb haben sich die Forscherinnen Lisa und Kim von der Universität Innsbruck eine geniale Einrichtung überlegt: die „glove box“, eine abgedichtete Plastikbox, die mit Gummihandschuhen bedient werden kann und es so möglich macht, dass „Pochl, gut geschützt, auf die Nährmedien aufgebracht werden kann. Das Beimpfen der Nährmedien mit „Pochl“ Sporen mit einer sterilen Impföse erfordert genaues Arbeiten und Einiges an Geschick. Die beimpften „Pochl“ –Platten werden dann in Farbboxen gelegt, mit unterschiedlichen Lichtquellen bestrahlt und bei Raumtemperatur bebrütet. Nach einer Woche erfolgt der spannende Moment: vorsichtig werden die Lichtboxen geöffnet und die Ergebnisse begutachtet. Wie hat sich „Pochl“ entwickelt? Ist er gut gewachsen? Welche Farbe und Form hat der Pilz? Ist die Vermutung eingetroffen, warum oder warum nicht?
Wie im wirklichen Forscheralltag werden alle Ergebnisse notiert, diskutiert und überlegt was man mit den Ergebnissen jetzt machen könnte. Und das Resümee der Schülerinnen und Schüler: „Das war einmal ganz etwas anderes“ und Ronja und Viktoria finden, „wir haben zwar in der Schule von Pilzen gelernt, aber nicht so praktisch“.
Der Workshop Licht & Mikroorganismen wird gefördert durch die Programmlinie Talente regional des BMVIT.
Rückfragen:
Dr. Elisabeth Lukasser-Vogl
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Tel.: +43 676 823129254